Festvortrag anlässlich des 9. Jahrestages der Gründung der Barbarossa-Stiftung

25.02.2024 Residenzschloss Altenburg / Bachsaal

Sonntag, 25.02.2024, 15:00 Uhr
Altenburg, Residenzschloss

Prof. Dr. Hedwig Röckelein:
Die Heiratspolitik der Staufer

Arrangierte Ehen gehörten im Adel der Stauferzeit zu den gängigen Mitteln der Politik. Sie boten Männern des niederen Adels Aufstiegsmöglichkeiten. Vor allem die Ehe mit einer höherrangigen Alleinerbin versprach gesteigertes Ansehen sowie ökonomischen und territorialen Zugewinn.
Friedens- und Freundschaftsverträge wurden zur Sicherheit mit Eheschließungen besiegelt. Und schließlich konnte man mit Heiraten politische Allianzen und Netzwerke knüpfen. Friedrich Barbarossa war ein Meister der Politik mit arrangierten Ehen. Während seine erste Ehe mit Adela von Vohburg noch durch seinen Onkel, König, Konrad III., arrangiert wurde, wählte er seine zweite Gemahlin, Beatrix von Burgund, selbst. Eine schier unerschöpfliche Ressource für Heiratsarrangements boten ihm die elf Kinder, die Beatrix ihm gebar.

Hedwig Röckelein war von 1999 bis 2022 Professorin für Geschichte des frühen und hohen Mittelalters an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie studierte Geschichte, Germanistik, Politik und Ur- und Frühgeschichte an den Universitäten Würzburg und Freiburg i.Br. Nach der Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br. über hochmittelalterliche Visionliteratur habilitierte sie sich an der Universität der Freien Hansestadt Hamburg mit einer Arbeit über Reliquientranslationen nach Sachsen im 9. Jahrhundert. Sie publiziert seit vielen Jahren u. a. zur Frauen- und Geschlechtsgeschichte des Mittelalters und hat sich wiederholt mit der Ehepolitik der Ottonen und der Staufer befasst.

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